Treffen der Ordensleute in Göttweig
Zum "Tag des geweihten Lebens" waren am 3. Februar etwa hundert Ordensfrauen und Ordensmänner aus der Diözese St. Pölten zu Gast bei uns am Göttweiger Berg.
Bei seinem Vortrag im Brunnensaal verwies Abt Clemens auf Parallelen zwischen den Wüstenerfahrungen des Propheten Elias und heutigen "Burn out"-Krisen: "Mitten in seiner Lebensmüdigkeit, in seinem Todeswunsch erfährt Elias die Gegenwart Gottes".
Zwei Arten von Wüstenerlebnissen gebe es, führte Abt Clemens aus: Einerseits die Wüste als Rückzug, Stille, Sammlung und Anbetung, auf der anderen Seite als Erfahrung von Flucht, Einsamkeit, Verzweiflung und Niederlage. In der Kargheit der Wüste gebe es kein "Gestrüpp", wie Ablenkungen und Geschäftigkeit, hinter dem man sich verstecken könne. Abt Clemens machte den Ordensgemeinschaften "Mut, junge Menschen auf die Nachfolge Christi anzusprechen". Viele Orden seien mit ihren Nachwuchssorgen in einer ähnlichen Situation wie Elias, der glaubte, "allein übrig geblieben" zu sein. Doch der Prophet habe anderes erfahren. Es sei "sinnlos, die eigene Zeit nur krankzujammern", betonte Lashofer. Die "gute, alte Zeit" habe es nie gegeben. Wie der selig gesprochene Konzilspapst Johannes XXIII. sagte, solle man nicht den Unglückspropheten folgen: "Seien sie ohne Sorge. Der Papst schläft gut".
Zwischendurch bot eine Jause Gelegenheit zu vielen guten Begegnungen mit anderen Gemeinschaften, bevor der gelungene Nachmittag mit der Vesper in der Krypta seinen Abschluß fand. Propst Maximilian Fürnsinn von Herzogenburg legte in seiner Ansprache dar, was die Berufung zur Nachfolge Christi für das Gelingen des Lebens bedeutet.