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WAS glauben wir?
Seelsorger und Pädagogen sind sich einig, dass die christliche Erziehung und Wertvermittlung nicht erst mit Eintritt in die Schule beginnen kann, sondern dies hauptsächlich durch die Eltern, Paten und die Familien geschehen muss und soll.
Doch leider Gottes spricht die Realität eine andere Sprache. Viele Kinder (und auch Erwachsene) kennen die Inhalte der einzelnen Feste im kirchlichen Jahreskreis nicht mehr. Die Konsequenzlosigkeit mancher Eltern zeigt sich mir in der Tatsache, dass Eltern mehr und mehr ihre Kinder bewusst nicht mehr taufen lassen, jedoch auf den Besuch des römisch katholischen Religionsunterrichtes bestehen. Dieses Phänomen ist auch bei uns am Land in den letzten Jahren immer häufiger zu beobachten.
Für mich zeigt das, dass die Vorteile eines christlich geprägten Landes gerne angenommen werden, jedoch die Pflichten, die ein bewusster Entscheid zu meinem Glauben mit sich zieht, abgelehnt werden.
Bleibt für unsere Gesellschaft zu hoffen, dass wir das Recht auf Freiheit zur christlichen Erziehung nicht einmal selbst verspielen. Möge auch das Jahr des Glaubens wieder mehr Glaubenseifer in unserem Land aufkeimen lassen.
P. Leonhard Obex
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WIE glauben wir?
Glauben-Können ist ein Geschenk Gottes. Es ist für mich etwas so Wertvolles, weil ich bemerke, dass seine Fülle nie abnimmt, im Gegenteil, dass Glaube immer mehr wächst, je öfters ich von dieser Lebensquelle schöpfe.
Diesen Glauben lehrten mir schon viele Menschen, nicht nur in der Schule, sondern durch ihre Lebenserfahrungen. So darf ich selbst als Beschenkter dieses Geschenk weitergeben, so wird Glauben vervielfacht. Schenken und beschenkt werden (oder umgekehrt?).
Die entsprechenden Konzilsdokumente sprechen nicht nur vom Auftrag Jesu, die Frohe Botschaft den Menschen weiterzugeben in Schule, Studium und Erziehung, sondern auch davon, dass jeder Mensch ein Recht hat, im Glauben unterwiesen (beschenkt) zu werden. Dafür hat „Kirche“ zu sorgen; das lebt weiter in den liturgischen Ritualen des Kirchenjahres und im religiösen Brauchtum.
Ich freue mich als Seelsorger zu hören, wenn in den Familien wieder gebetet wird, wenn sich Mitchristen in der Pfarrgemeinde in ehrenamtlicher Weise füreinander einsetzen und die ihnen anvertrauten Talente teilen und sie auf ihre Weise weiterschenken.
P. Markus Krammer
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