Dienstag 23. April 2024
Das II. Vatikanum und das Jahr des Glaubens

  

IX. GRAVISSIMUM EDUCATIONIS

 

Erklärung über die christliche Erziehung (28. Oktober 1965).

Die christlichen Schulen gerieten durch die allgemeine Schulpflicht in eine Notlage. Sie waren zu wenige und konnten oft nicht mit den staatlichen konkurrieren, auch waren sie zu wenig zukunftsorientiert. Durch Gravissimum educationis wird in erster Linie die Pflicht der Eltern bei der Erziehung betont. Weiters wird das Recht des Staates, bei der Erziehung  mitzuwirken, anerkannt und zugleich am Recht, katholische Schulen zu errichten, festgehalten. Schließlich wird auch eine größere Förderung der Eigeninitiative der Schüler gewünscht. Die katholischen Schulen sollen auch nichtkatholische Schüler aufnehmen, und den Schülern in nichtkatholischen Schulen soll größere Aufmerksamkeit geschenkt werden.

 

WAS glauben wir?

Seelsorger und Pädagogen sind sich einig, dass die christliche Erziehung und Wertvermittlung nicht erst mit Eintritt in die Schule beginnen kann, sondern dies hauptsächlich durch die Eltern, Paten und die Familien geschehen muss und soll.

Doch leider Gottes spricht die Realität eine andere Sprache. Viele Kinder (und auch Erwachsene) kennen die Inhalte der einzelnen Feste im kirchlichen Jahreskreis nicht mehr. Die Konsequenzlosigkeit mancher Eltern zeigt sich mir in der Tatsache, dass Eltern mehr und mehr ihre Kinder bewusst nicht mehr taufen lassen, jedoch auf den Besuch des römisch katholischen Religionsunterrichtes bestehen. Dieses Phänomen ist auch bei uns am Land in den letzten Jahren immer häufiger zu beobachten.

Für mich zeigt das, dass die Vorteile eines christlich geprägten Landes gerne angenommen werden, jedoch die Pflichten, die ein bewusster Entscheid zu meinem Glauben mit sich zieht, abgelehnt werden.

Bleibt für unsere Gesellschaft zu hoffen, dass wir das Recht auf Freiheit zur christlichen Erziehung nicht einmal selbst verspielen. Möge auch das Jahr des Glaubens wieder mehr Glaubenseifer in unserem Land aufkeimen lassen.

P. Leonhard Obex 

   

WIE glauben wir?

Glauben-Können ist ein Geschenk Gottes. Es ist für mich etwas so Wertvolles, weil ich bemerke, dass seine Fülle nie abnimmt, im Gegenteil, dass Glaube immer mehr wächst, je öfters ich von dieser Lebensquelle schöpfe.

Diesen Glauben lehrten mir schon viele Menschen, nicht nur in der Schule, sondern durch ihre Lebenserfahrungen. So darf ich selbst als Beschenkter dieses Geschenk weitergeben, so wird Glauben vervielfacht. Schenken und beschenkt werden (oder umgekehrt?).

Die entsprechenden Konzilsdokumente sprechen nicht nur vom Auftrag Jesu, die Frohe Botschaft den Menschen weiterzugeben in Schule, Studium und Erziehung, sondern auch davon, dass jeder Mensch ein Recht hat, im Glauben unterwiesen (beschenkt) zu werden. Dafür hat „Kirche“ zu sorgen; das lebt weiter in den liturgischen Ritualen des Kirchenjahres und im religiösen Brauchtum.

Ich freue mich als Seelsorger zu hören, wenn in den Familien wieder gebetet wird, wenn sich Mitchristen in der Pfarrgemeinde in ehrenamtlicher Weise füreinander einsetzen und die ihnen anvertrauten Talente teilen und sie auf ihre Weise weiterschenken.

 P. Markus Krammer


  

VIII. PERFECTAE CARITATIS

 

Dekret über die zeitgemäße Erneuerung des Ordenslebens (28. Oktober 1965).

Im Mittelalter waren die Orden die Träger der Kultur. In der raschen Entwicklung der Neuzeit entstanden viele religiöse Gemeinschaften, die auf vorübergehende besondere Ziele ausgerichtet waren. Vielfach hatten sie in der modernen Entwicklung den Kontakt mit der Gegenwart verloren, und ihre dienende Funktion in der Gesamtkirche wurde dadurch in Frage gestellt. Das Dekret Perfectae caritatis verlangt von den Orden, dass sie sich erneuern. Sie sollen auf die Quellen zurückgehen, sich auf die Heilige Schrift besinnen, auf den Geist ihrer Gründer und auf die Bedürfnisse der gegenwärtigen Zeit. Klassenunterschiede innerhalb der Ordensfamilien sollen verschwinden, und Orden, die kein fruchtbares Wirken versprechen, dürfen keinen Nachwuchs mehr aufnehmen.

 

WAS glauben wir?

Gott ins Leben hineinlassen, ihm wirklich Platz geben – dafür können die Ordensleute Zeichen sein; bei aller Arbeit, bei aller Ablenkung, bei aller menschlichen Schwäche.

 

Ordensleute können Zeichen dafür sein, dass man auf Gott vertrauen darf. Die „typischen Ordensgelübde“ drücken das aus: Ich vertraue auf Gott und baue nicht auf meinen Besitz, auf mein Vermögen (Armut); ich baue nicht auf meine Familie, Verwandtschaft, Frau und Kinder (Ehelosigkeit); ich baue nicht auf mich selbst, auf mein Wissen, meine Fähigkeiten, meine Durchsetzungskraft (Gehorsam); ich vertraue – vor allem und durch alles hindurch – auf Gott.

 

Ordensleute – als Zeichen für die Menschen unserer Zeit – haben dabei als das große Vorbild die Gemeinschaft der Urkirche mit gemeinsamem Gebet, gemeinsamem Leben, Gütergemeinschaft … Das Vorbild der Urkirche fordert uns alle für das Heute heraus und macht Hoffnung darauf, was sich in der Ewigkeit erfüllen kann.

P. Franz Schuster

   

WIE glauben wir?

In der heutigen Zeit, da die Menschen oft auf das Gebet vergessen, brauchen wir Zentren, in denen das Gebet nicht verstummt, sondern in denen Lobpreis und Bitten für die Welt an den himmlischen Vater gerichtet werden.

 

Wir brauchen Klostergemeinschaften, die solche geistliche Zentren sind, vor allem Zentren christlicher Liebe. Denn nur wo Christusliebe zueinander authentisch gelebt wird, kann man sehen, spüren und erleben, dass dort wirklich Jünger Christi leben. Daher ist es wichtig, dass in einer Ordensgemeinschaft dieses gute Miteinander zu spüren ist.

 

Nur dann haben wir Hoffnung, dass sich jemand den Ordensgemeinschaften anschließt und mit ihnen den Weg zum himmlischen Vater zusammen gestaltet und geht.

 

Die Ordensgemeinschaften und Klöster sollen für den heutigen Menschen in dieser verwirrten Zeit Oasen der inneren Erneuerung, Spiritualität aber besonders des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe sein.

P. Timotheus Juric

 


  

VII. OPTATAM TOTIUS

 

Dekret über über die Ausbildung der Priester (28. Oktober 1965).

Priesterseminare entstanden erst allmählich nach dem Trienter Konzil und galten nicht als allgemein verpflichtend. Andererseits gestaltete sich dort das Leben abgeschlossen von der weltlichen Realität. Menschliche Tugenden traten hinter der Übung des Gehorsams zurück. Gegen eine abstrakte Ausbildung räumt Optatam totius den Bischofskonferenzen große Freiheit in der Gestaltung der Seminarien ein. Die Priesterausbildung soll den praktischen Bedürfnissen angepasst werden. Bibelstudium und eine biblische Theologie sollen im Vordergrund stehen. Gegnerische Ansichten sollen nicht nur in ihren negativen Seiten vorgetragen werden. Der Kontakt mit Menschen in der Welt ist verstärkt zu pflegen. Alle Seminaristen müssen zur Offenheit und Kenntnis der Fragen heutiger Menschen geführt und die Möglichkeit der Persönlichkeitsentfaltung und des Teamworks muss verstärkt geboten werden. Die Seminaristen sollen auch nichtscholastische Denkweisen kennen und achten lernen.

 

WAS glauben wir?

Ein paar Gedanken, hinter denen ich aus meiner Erfahrung stehe.
Die Sehnsucht als Anfang aller Dinge...so auch der Berufung.
Was sucht ihr? (Joh 1,38) Was willst du, dass ich dir tun soll?" (Mk 10,51)
Jesus spricht unsere Sehnsucht an, eine Botschaft die von Anfang an in uns liegt und wirken möchte und die Gott in uns gelegt hat. Die uns auch leitet und motiviert, einen erfüllenden Weg zu gehen.
Der geistliche Beruf kann und soll eine Lebensform sein, das zu leben, was ich letztlich wirklich möchte.

P. Christian Gimbel

   

WIE glauben wir?

Haben wir die Priesterausbildung nicht zu sehr zu einer Sache von Spezialisten und Konzepten gemacht?
Priesterliches wie christliches Leben überhaupt lebt aber weniger (aber auch!) von seiner Ausbildung als von Dem, der ruft und davon, dass dieser Ruf lebendig bleibt. Das stete Lernen ist also gefragt, uns für diesen Ruf offen zu halten und diese Zumutung an unser Inneres heranzulassen. Das beginnt im elterlichen Haus und endet nicht im Priesterseminar. Und oft sind es die Menschen auf unserem Wegrand, die uns lehren, hinzuhören.
Als Hörender und nur als solcher ist der Priester Mittler zwischen Gott und den Menschen.

P. Prior Maximilian Krenn 

 

 


  

VI. CHRISTUS DOMINUS

 

Dekret über über die Hirtenaufgabe der Bischöfe (28. Oktober 1965).

In diesem Dekret wird einerseits eine Dezentralisierung von Rom durch vermehrte Autorität der Diözesanbischöfe angestrebt, andererseits die Zusammenarbeit innerhalb der Diözese zwischen Bischöfen, Priestern, Diakonen und Laien. Mit der Einrichtung der Synode (Bischofsrat) werden neue Verbindungen auf nationaler und internationaler Ebene geknüpft. Die Synode berät den Papst unter anderem bei der Schaffung neuer Diözesen und Bischofsitze. Die bis dahin nur aus italienischen Bischöfen bestehende römische Kurie zieht Diözesanbischöfe und Laien hinzu. Die Vollmacht der Nuntien wird eingeschränkt. Sowohl jede Diözese als auch jede Pfarre erhält Seelsorgsräte zur besseren Zusammenarbeit. Daran sollen sich auch Experten aus dem Laienstand beteiligen.

 

WAS glauben wir?

Dankbar bin ich für das Verhalten der Apostel, wie ich dies beim Bibelstudium erfahren darf. Besonders gefällt mir der Streit in der Apostelgeschichte. Konflikte und Fragen hat es im Leben der Kirche immer gegeben. Sie zeigen, dass der Glaube nichts Festgefahrenes ist, sondern etwas Lebendiges.
 
Wichtig scheint mir ein ganz ehrliches und ernsthaftes Suchen nach einer Lösung, wobei die Werte zu bewahren sind: die Liebe zu Gott, zu Jesus, das Festhalten an dem Wort Jesu und das Hinschauen auf das Wirken des Heiligen Geistes in den Gemeinden.
 
Die junge Kirche musste lernen, dass Gott auch die Heiden zum Glauben berufen hat, und sie hat sich für diese Erfahrung geöffnet. Dazu brauchte es Zeit, dazu brauchte es damals wie heute viele Begegnungen, um Vorurteile abzubauen.
 
Nicht nur ich habe den Heiligen Geist, sondern auch der Mitmensch. Auf die heutige Kirche übertragen kann ich sagen, dass nicht nur die geweihten Priester, Diakone und Bischöfe den Heiligen Geist besitzen. In jedem getauften und gefirmten Christ und Christin wirkt Gottes Geist. In meiner Klostergemeinschaft, bei der Arbeit in der Seelsorge und beim Religionsunterricht merke ich oft, dass ich sehr von den Ideen einfacher Männer und Frauen lernen kann.

P. Bartholomäus Gattinger 

   

WIE glauben wir?

Als seelsorgliche Zusammenarbeit sehe ich menschlichen Kontakt und konkrete Handlungen geeigneter als allgemeine Gespräche – vor allem wenn Hilfe gefragt ist.
 
Auf dem Jakobsweg in Spanien lernte ich einen jungen Pilger namens Tobias kennen. Wir verloren uns zwar bald aus den Augen, hatten aber die Adressen ausgetauscht.
 
Einige Jahre später nahm sich dieser junge Mensch das Leben. Seine Mutter, die mich bis dahin nicht kannte, teilte mir diesen für sie sehr schmerzlichen, ja unvorstellbaren Unglücksfall mit.
 
Erst lernte sie durch mich einen Priester kennen, der ihr in Telefonaten, Briefen und Begegnungen kirchlichen Trost vermittelte. Dann konnte sie ihre Trauer auch in Treffen einer von Jesuiten begleiteten Gemeinschaft verarbeiten. Schließlich, als sie auf eine Einladung vom ORF in einer Sendung über Suizid sprach, wurde auch das Stift Wilten in Innsbruck aufmerksam, wo Tobias mehrmals als Ferienarbeiter in der Gärtnerei tätig gewesen war.
 
Ein Brief von der dortigen Ordensgemeinschaft gab der Mutter großen Trost. Auf diese Weise fand eine von einem so endgültigen Schicksalsschlag getroffene Mutter durch menschliche Aufmerksamkeit und konkrete Hilfe wieder zum Leben zurück.

P. Johannes Bosco Willeitner

 


  

V. UNITATIS REDINTEGRATIO

 

Dekret über über den Ökumenismus (21. November 1964).

Bis zum zweiten Vatikanischen Konzil – und bisweilen auch Jahre danach – war die Einstellung der christlichen Konfessionen zueinander feindlich gestimmt. Polemik unter Theologen stand an der Tagesordnung. Mit Unitatis Redintegratio wird erstmals offiziell klargestellt, dass die Spaltungen der Kirchen dem Willen des Herrn widersprechen. Es werden Mittel und Wege aufgezeigt, wie man dem göttlichen Ruf zur Einheit gerecht werden kann. Der kirchliche Grundsatz der Ökumene lautet: Es gibt nicht einen katholischen Ökumenismus oder bloß eine Ökumenische Bewegung innerhalb der katholischen Kirche, sondern die gesamte katholische Kirche erfährt eine Ökumenische Bewegung: sie bewegt sich zu einer Wiederherstellung der Einheit hin.

 

WAS glauben wir?

Vor 50 Jahren begann das II. Vatikanische Ökumenische Konzil in Rom. Mit dem Begriff „ökumenisch“ war nur eine weitläufige Umschreibung der Konzilsabsicht gegeben, die den Bischöfen einen (fast) unbegrenzten Freiraum ließ: Der Glaube soll neu in die kommenden Zeiten hineingesagt werden, um sich den großen Fragen der Gegenwart von Kirche und „Welt“ zu stellen.
 
Und auch in diesem Jubiläum des Jahres 2012 sollten alle Christen das Geschenk des Glaubens und der Taufe, das viele Christen zu Unverstandenen in der Welt des Unglaubens macht, neu begreifen!
 
Dieser Christusglaube soll zum Bewertungsprinzip der Natur, der Geschichte werden, um den Problemen wirksam zu begegnen – dies umso mehr, als alle Christen die Heilige Schrift lesen, meditieren und leben, damit Christus durch uns transparent wird, in uns selbst Gestalt annimmt.
 
Dieses Konzil hat uns alle eingeladen zur Heiligkeit. Nicht eine zufällige Zahl von Christen sollten es sein – wirklich alle, alle Menschen sind zur Heiligkeit berufen!

P. Benedikt Triebl

   

WIE glauben wir?

Es war das große Anliegen von Benedikt XVI., dass die verschiedenen christlichen Konfessionen bald auch die Einheit am eucharistischen Mahl halten können.
 
Dennoch frage ich mich, ob die Reihenfolge stimmt: Es sollte doch den Christen zuerst und vor allem darum gehen, gemeinsam zu verkündigen, dass der Auferstandene lebt! Heute wie damals will der lebende Heiland durch uns „Kranke heilen, Tote auferwecken, Aussätzige rein machen und Dämonen austreiben“ (Mk. 10, 8).
 
Nicht alles können wir, aber wir können zumindest die unterstützen, die auch nur einen Bruchteil davon tun. Und davon gibt es viele – ich denke z.B. an überparteiliche und überkonfessionelle Hilfsinstitutionen in aller Welt.
 
Mit anderen Worten: Was denkt der Hungernde auf der Straße, wenn er eines Tages als „großartige“ Nachricht hört, dass die verschiedenen Konfessionen nun endlich das eucharistische Brot miteinander teilen, wenn sie noch nicht fähig sind, das normale Brot mit den Hungernden gemeinsam zu teilen?
 
Wir Mönche von Göttweig unterstützen im Jahr des Glaubens zum zweiten Mal gemeinsam mit anderen christlichen Konfessionen in unserer Gegend überparteiliche und überkonfessionelle Hilfsinstitutionen.

P. Johannes Paul Abrahamowicz

 


 

IV. ORIENTALIUM ECCLESIARUM

 

Dekret über die katholischen Ostkirchen (21. November 1964).

Die katholischen orientalischen Kirchen betrachtete man vorwiegend als Restbestände aus alter Zeit. Man anerkannte sie nicht als echte Teilkirchen und suchte sie mehr und mehr in ihrem Recht, ihrer Liturgie und ihrem theologischen Denken der westlichen, lateinischen Kirche anzugleichen.  Mit Orientalium Ecclesiarum wird deren Bestehen wieder anerkannt und gefördert. Die Kirche besteht aus verschiedenen, gleichberechtigten Teilkirchen – die westliche, lateinische Kirche ist nur eine von ihnen. Die Rechte, z.B. das Recht der Bischofsernennungen, und die Eigenarten der orientalischen Kirchen, die sie vor der Kirchenspaltung hatten, sind wiederherzustellen. Anders als bei den getrennten orthodoxen Kirchen wird die Priesterweihe der orientalisch katholischen Kirchen anerkannt. Ihre Gläubigen können, wenn sie es wünschen, in römisch katholischen Kirchen die Sakramente der Buße, Eucharistie und Krankensalbung empfangen, ebenso römisch katholische Christen in orientalisch katholischen Kirchen, wenn kein römisch katholischer Priester vorhanden ist. Mischehen mit ostkirchlichen Christen werden als gültig anerkannt.

 

WAS glauben wir?

Zwei Erlebnisse haben mich bei der Reise meines Chores "Wiener-Schubertbund" nach Syrien besonders beeindruckt:

 

1. Als wir beim Dorf Ma‘aloula vorbeifuhren und uns erzählt wurde, dass man dort noch die Sprache Jesu, nämlich das Westaramäische spricht und dass auch die hl. Thekla dort lebte.

2. Als wir in Damaskus in der armenisch-katholischen Kathedrale vor dem Patriarchen Schuberts "Deutsche Messe" und "Die Nacht" singen durften.

 

Das überwiegend karge Land zeigte sich uns sehr gastfreundlich und offen. Heute – 10 Jahre später – ist dies alles nicht mehr sichtbar und möglich...

 

Ganz im Sinne von Joh 17,21 sollen wir Christen eins sein, bzw. eins werden, mit ihm und untereinander; wenn wir auch in verschiedenen, gleichberechtigten Teilkirchen leben, so sollen wir doch von, durch und mit Christus vereinigt sein. Schließlich ist die Sehnsucht nach dem gemeinsamen Vater in uns allen grundgelegt. Dies schließt auch die Anerkennung eines irdischen Oberhauptes – des Papstes – als oberste Instanz mit ein, wie es in allen geordneten Organismen  zu finden ist.

 

Fr. Richard Reinisch 

   

WIE glauben wir?

Während meines Theologiestudiums in Salzburg haben wir den Rektor unseres Studienkollegs einmal gebeten, den Sonntaggottesdienst einmal außer Haus mitfeiern zu dürfen. Wir wollten ein wenig die Vielfalt an Gottesdienstformen in der Stadt erleben.

 

Einige Studenten besuchten ein Hochamt mit Orchester im Salzburger Dom, andere gingen zu den Franziskanern. Ich entschied mich, die griechisch-katholische Gemeinde zu besuchen. Dort tauchte ich in eine andere Dimension ein. Zeit spielte keine Rolle – es vergingen immerhin fast drei Stunden. Diese drei Stunden erlebte ich als eine Kostprobe für die Ewigkeit. Der Weihrauch, die Kerzen, die zahlreichen Riten und die Gesänge lassen den ganzen Menschen an der Liturgie teilhaben.

 

Seit dem 2. Vatikanum sind die geschwisterlichen Beziehungen zwischen der Westkirche und den Ostkirchen intensiver geworden. Der Austausch untereinander ist eine Bereicherung für den Glauben, für das Leben der Gemeinden und für das Bekenntnis zu Jesus Christus. Eine Reise in den Orient bietet sicherlich eine noch bessere Möglichkeit, diese Vielfalt und den Reichtum der Ostkirchen mit ihren spirituellen und liturgischen Schätzen kennen zu lernen.

P. Patrick Schöder

 


 

III. LUMEN GENTIUM

 

Dogmatische Konstitution über die Kirche (21. November 1964).

Seit der Reformation wurde die Kirche vorwiegend als geistlicher Obrigkeitsstaat gesehen: der Papst an der Spitze, dann, sich stufenförmig  erweiternd, die Bischöfe und die Priester. Dem Klerus standen die "Gläubigen" gegenüber. Seit Lumen Gentium tritt die Kirche stärker als Geheimnis und Volk Gottes hervor. Sie wird als hier auf Erden "unterwegs" verstanden, die dauernd zu reformieren ist. Ihre Grenzen weiten sich über die sichtbare katholische Kirche hinaus, indem auch außerhalb von ihr christliche Kirchen und kirchliche Gemeinschaften anerkannt werden und die Heilsmöglichkeit selbst den Nichtchristen, ja Atheisten zugebilligt wird. Die kirchliche Hierarchie wird als Dienst, nicht als Herrschaft verstanden, die vom weiteren Begriff des allgemeinen Priestertums aller Christen – und nicht umgekehrt – abzuleiten ist. Papst und Bischöfe tragen gemeinsam eine kollegiale Verantwortung für die Gesamtkirche. Das Diakonat wird neu belebt, und auch Verheiratete können Diakone werden. Schließlich wird die Marienlehre in die Lehre von der Kirche einbezogen.

 

WAS glauben wir?

Durch die Taufe gehören wir zu Christus, sind wir mit ihm unlösbar verbunden: Paulus nennt das: wir sind ein Leib mit Christus.

In Christus gehören wir Getaufte auch in einer großen Gemeinschaft zusammen: der Kirche. Sie ist mehr als nur die römisch-katholische Kirche.

 

Nach dem Liebesgebot Jesu (die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten) sollen wir gute Brüder und Schwestern sein vor unserem gemeinsamen Vater im Himmel. Das ist der Auftrag, das ist unsere Berufung: an einer geschwisterlichen Welt zu arbeiten: die Liebe zu leben und das trotz all unserer Verletzungen und Enttäuschungen. Wir dürfen uns gegenseitig dabei helfen. Das heißt auch, dass nicht nur die Vollkommenen zur Kirche gehören, sondern jeder, der sich auf den Weg macht.

 

Kirche ist für mich das Hoffnungszeichen für diese zerstrittene Welt: Gemeinschaft unter uns Menschen ist möglich, weil Gott das so will, weil er uns hilft! Kirche sagt mir, dass Gott zu uns steht trotz allem! Und er wird diese Gemeinschaft einmal vollenden in der Herrlichkeit.

Dafür zahlt es sich aus zu leben und zu sterben.

P. Josef Lackstätter 

   

WIE glauben wir?

Ich bin getauft – ein Geschenk Gottes. Das ist Gnade und beinhaltet auch einen Auftrag: "Ihr sollt meine Zeugen sein!" Im Glauben, den ich von meinen Eltern empfangen habe und meinen Kindern weitergeben möchte, finde ich Sinn und Inhalt.

 

Meine Talente kann ich in der Pfarrgemeinde einsetzen, weil der Pfarrer zur Mitarbeit eingeladen hat: miteinander und füreinander. Wo Freude herrscht, dort hält man sich gern auf. Wo ich spüre, dass der Pfarrer für mich da ist und mich ernst nimmt, dort bringe ich mich gern ein.

 

Alltag und Feste – die inhaltsvollen Feste im Kirchenjahr – bilden unser gemeinsames Unterwegs-Sein in dieser Welt – heimwärts zum Vater durch Jesus Christus im Heiligen Geist an der Hand der Mutter Maria.

P. Jakobus Schröder 

 

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Das II. Vatikanische Konzil (1963-1965) und das Jahr des Glaubens (2012-2013)

Hier gibt es ab 1. August 2012 eine sechzehn monatige Serie, die einen zusammenfassenden Einblick in die sechzehn Doku- menten des II. Vatikanischen Konzils bietet.

 

Dazu verfassen die Göttweiger Mönche je einen persönlichen Impuls darüber, WAS wir glauben und WIE wir glauben.

Möge sich der monatliche Klick zu dieser Seite lohnen!

 

Das wünscht allen unseren Besuchern der Konvent des Stiftes Göttweig.

 

 

 

 

Das Rätsel des Kreuzes

Vortrag von

Abt Columban Luser O.S.B.

in der Franziskanerkirche

in St. Pölten

am 18.01.2013

zum 4. Artikel im Credo:

"gelitten unter Pontius Pilatus..."

download hier

 

BENEDIKTINERABTEI
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