Donnerstag 18. April 2024
Predigten

Wer Gott findet, der wird verändert!

(aus der Predigt von Abt Columban zu Erscheinung des Herrn, 6. Jänner 2010)
Liebe Schwestern und Brüder!

Wenn wir die Geschichte von den Magiern, wie sie der Evangelist Matthäus (Mt 2) festhält, aufmerksam lesen, können wir drei Phasen ihres Lebens unterscheiden und in diesen drei Phasen vielleicht auch - zumindestens teilweise - unseren eigenen Lebensweg erkennen.

Angerührt-sein und Aufbruch
1. Es ist zwar aus dem Text nicht klar ersichtlich, wo und wie der Weg der Magier begonnen hat; Faktum ist, daß er begonnen hat: "Wir haben seinen Stern aufgehen sehen..." - und sie sind aufgebrochen. Sie sind vom Stern angerührt worden - der Stern hat sie zum Aufbruch bewegt: Dieses Angerührt-sein vom Stern und ihr Aufbruch - das ist die erste Phase.

Konfrontation mit dem schweigenden Gott
2. Dieser ersten Phase, die von Freude, Hoffnung und Erwartung geprägt ist, folgt eine Phase der Ernüchterung - ein richtiger Dämpfer. Dort, wo sie das Kind - "den neugeborenen König der Juden" (Mt 2,2) - suchen (im Königspalast!), dort finden sie es nicht. Dunkelheit macht sich breit, Ratlosigkeit. War unser weiter Weg umsonst? An dieser Stelle ist nicht mehr die Rede vom Stern, der Orientierung gibt - erst später wieder.
Die Augenblicke, wo es dunkel wird, wo der Stern der Orientierung verschwindet und sich verbirgt - diese Augenblicke gehören nicht nur in das leben der Magier, sondern auch in unser Leben. Die Stunden der Dunkelheit bleiben niemand erspart, aber sie haben in der Pädagogik Gottes ihren festen Platz. Gott führt uns in diese Phasen des Dunkels hinein bzw. läßt er sie zu, damit unsere Sehnsucht nach IHM wächst, damit wir die Geduld erlernen und damit wir zu einer inneren Konstanz und Konsequenz finden, die IHN nicht losläßt. Die Konfrontation mit dem schweigenden Gott gehört in unser Leben - da werden wir geformt; da beginnt ein innerer Weg, der der eigentliche Aufbruch ins Ewige ist.

Gott finden
3. Die dritte Phase ist die Phase des Findens - da ist der Stern wieder präsent. Die Magier finden das Kind bei seiner Mutter - und sie beten an: prosekynesan!
Diese Finden ist kein Ende, sondern ein neuer Beginn. Für die Magier war vermutlich das die größte Herausforderung, daß sie sich von ihrer Vorstellung verabschieden mußten, mit der sie aufgebrochen waren: einen König zu finden im Prunk menschlichen Reichtums und menschlicher Macht. Und jetzt: das ganze Gegenteil davon! In der äußeren Armseligkeit das wahrhaft Große zu erkennen und anzunehmen - das Angesicht Gottes zu entdecken - das war eine Mega-Herausforderung für sie.

Und sie erleben in diesem Finden eine völlige Veränderung ihres Seins. Sie machen eine mehrfache Erfahrung, die immer wieder auch unsere Erfahrung ist:
Gott ist immer ganz anders als unsere Vorstellungen.
Wer Gott findet und wer sich von ihm finden läßt, wird verändert, wird anders, wird demütig, wird liebend, wird frei und innerlich neu.
Wer Gott findet, erlebt eine völlige Umwandlung des eigenen Weges und des eigenen Lebens. Da kommt eine andere Dimension in mein Leben herein: die Dimension der Anbetung, das innere Ausgerichtet-Sein auf Gott. Da kommt eine Freiheit in mein Leben, die nicht mehr geprägt ist von ängstlichem Suchen nach Anerkennung und Selbstverherrlichung und Selbstanbetung.
Dieses Gott-Finden wird eine Fortsetzung erfahren in der Ewigkeit und uns immer tiefer in IHN hineinsinken lassen. Amen.

 

1. Lesung: Jes 60.1-6 - 2. Lesung: Eph 3,2-6 - Evangelium: Mt 2,1-12 
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