Freitag 19. April 2024
Predigten

"Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten!"

(aus der Predigt von Abt Columban zum Muttertag, 9. Mai 2010)

Liebe Brüder und Schwestern!

 

1. Unser alltägliches Lebe ist geprägt von Beziehungen. Wir sind in ein Beziehungsnetz eingefügt, das für gewöhnlich sehr engmaschig ist und von den familiären Beziehungen über berufliche, wirtschaftliche Beziehungen bis ins Globale hineinreicht. Wie leben in Beziehung – das gehört zum Wesen des Menschen. Wir freuen uns über gute Beziehungen – Freundschaften, Partnerschaften etc. – wir sind betroffen, oft schmerzlich betroffen und berührt, wenn Beziehungen in Brüche gehen, wenn Beziehungen empfindlich gestört oder gar zerstört werden.

 

2. Wir leben in Beziehungen. Das gehört zum Wesen des Menschen. Das hat seinen Grund und seinen Anfang im Faktum, dass Mensch-Sein in der innigsten und intensivsten Beziehung beginnt, die es gibt: in der Beziehung der Mutter zu ihrem Kind. Schon der Wunsch nach einem Kind schafft Beziehung. Indem eine Frau Mutter wird, beginnt eine einzigartige Beziehung – zunächst zu dem noch Ungeborenen, das mit Freude erwartet wird. Die Mutter bietet ihrem Kind ihren Leib als ersten Lebensraum an und lädt das Kind ein: "Leb dein Leben in mir; leb dein Leben mit mir!" Die biologische Symbiose von Mutter und Kind zeigt uns eine Beziehungseinheit, wie es sie kein zweites Mal gibt, und schafft eine Grundbeziehung, die nicht aufhört: Ich bin und bleibe Kind meiner Mutter; ich bin und bleibe immer Mutter meines Kindes.

 

3. Es ist phänomenal, das zu sehen, wie sehr Mutter und Kind aufeinander bezogen bleiben – vor allem in den ersten Lebensjahren. Und das nicht nur physisch-biologisch, sondern auch und primär geistig-spirituell. Wir sehr prägt und formt die Mutter! Wie sehr sucht das Kind ständig die Nähe der Mutter, die Geborgenheit, Sicherheit und Orientierung gibt. Eine gute starke Mutter-Kind-Beziehung macht ein Kind auch beziehungsfähig und beziehungsstark. Aber diese Beziehung prägt nicht nur das Kind, sondern auch die Mutter, die bei der Begleitung des Kindes in allen Lebensphasen in immer neue Formen hineinwachsen muss, wie die Liebe zum Kind zu leben ist. Und das wird immer auch mit Leid und Sorge verbunden sein – Pubertät, Ablösung, eigener Weg des Kindes etc.

4. An dieser Stelle soll uns der Blick auf Maria leiten, die in einzigartiger Beziehung zu ihrem Kind steht. Was grundsätzlich von jeder Mutter-Kind Beziehung gilt, gilt erst recht von dieser Beziehung Maria-Jesus. Weil ihr Sohn eine universale Sendung zu leben hat und weil Jesus durch seine Menschwerdung mit jedem Menschen in Beziehung tritt, hat auch die Mutterschaft Mariens ein universales Ausmaß. Indem sie sich als Mutter auf Jesus einlässt, tritt sie in ihm auch in eine universale Beziehung zum Menschen und ist konstitutiv mitbeteiligt am Heil-Werden des Menschen.

 

5. Der Grund dafür liegt darin, dass Gott selbst Beziehung ist, Liebe ist. ER lebt in sich Beziehung – Vater, Sohn, Geist – und ist Ursache für alle Beziehung. Sein ganzes Dasein ist auf Beziehung angelegt: "Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen." (Joh 14,23)

Die Beziehungen des Menschen werden dann sehr fest sein, wenn sie mit ihren Wurzeln tief hinabreichen in das Geheimnis des dreifaltigen Gottes und aus dieser Quelle der Liebe schöpfen.

 

Möge es den Müttern geschenkt sein, ihre inneren Wurzeln tief auszustrecken nach dem, der Beziehung ist und sie in ihrem mütterlichen Dienst stärkt! Amen.

 

1. Lesung: Apg 15,1-2.22-29 - 2. Lesung: Offb 21,10-14.22-23 - Evangelium: Joh 14,23-29
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