
Sammlungen
Die Kunstsammlungen des Stiftes Göttweig umfassen die Stiftsbibliothek mit Handschriften- und Inkunabel-Sammlung, die Graphische Sammlung, das Stiftsarchiv, das Musikarchiv mit Autographen- und Instrumentensammlung, die Numismatische Sammlung, die Gemäldegalerie sowie die Kirchliche Schatzkammer.
Bewahren - Forschen - Präsentieren
Das Bewahren der Bestände stellt eine grundlegende Aufgabe der Sammlungsbetreuung dar und wird laufend entsprechend den aktuellen Standards durchgeführt. Die Forschung und die Zusammenarbeit mit WissenschaftlerInnen sowie StudentInnen ist eine wesentliche Tätigkeit und erweitert damit auch die Kenntnisse über die Sammlungen selbst. Das Präsentieren der Sammlungsbestände in den Ausstellungen im Museum bietet die Möglichkeit, die Objekte einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Stiftsbibliothek mit Handschriften und Inkunabel-Sammlung
Graphische Sammlung
» Die Graphische Sammlung online
Stiftsarchiv
Musikarchiv mit Autographen- und Instrumentensammlung
Numismatische Sammlung
Die Sammlungen sind nicht öffentlich zugänglich, sondern stehen nur für wissenschaftliches Arbeiten und gegen Voranmeldung zur Verfügung.
Die Jahresausstellungen im Museum im Kaisertrakt bieten jeweils Auszüge aus dem umfangreichen Bestand.


Die Graphische Sammlung des Stiftes Göttweig umfasst ca. 32.000 Blätter, vorwiegend druckgraphische Arbeiten der deutschen, niederländischen, italienischen, französischen und englischen Schule des 16. bis 20. Jahrhunderts.
Bis zur systematischen Gründung der Kollektion durch den Barockabt Gottfried Bessel (1714-1749) lassen sich seit Beginn des 17. Jahrhunderts gestochene Andachts- und Heiligenbildchen, Thesenblätter sowie Diözesankalender oder Herrscherporträts als repräsentativer Wandschmuck archivalisch nachweisen. Angeregt durch die Sammeltätigkeit des Kaiserhauses und des Adels sowie begünstigt durch seine internationalen Kontakte erwarb Abt Bessel die Druckgraphik auch in Deutschland und Italien, oft sogar gesamte Sammlungen mit mehreren hundert Blättern auf einmal. Die ursprüngliche Einrichtung des "Musaei Contignatio Superior" erinnert mehr an eine Kunst- und Wunderkammer als an eine von der Aufklärung bestimmte Graphiksammlung. Doch dienten die Blätter zur Geschmacksbildung der Konventualen und wurden vielfältig zu Studienzwecken sowie als Vorlagenmaterial von den beim Stiftsneubau und seiner Ausstattung beschäftigten Künstlern benutzt. Schon vor Bessels Zeiten gaben Äbte immer wieder Druckgraphik zur Selbstdarstellung des Stiftes und seiner altehrwürdigen Tradition in Auftrag, entweder als Geschenke oder als Illustrationen ihrer eigenen schriftstellerischen Werke.
Bei der Neuaufstellung der Sammlung im 19. Jahrhundert hielt sich P. Vinzenz Werl an die vom Ersten Kustos der Wiener Hofbibliothek Adam Bartsch aufgestellten Grundsätze und ordnete die Blätter nach den Kupferstechern der nationalen Schulen in einer auf der zeitgenössischen Fachliteratur basierenden Klassifikation. Er schrieb einen zweibändigen, bis heute noch gültigen und oft benutzten Sammlungskatalog. Trotz Verlusten durch die Beschlagnahmung und Auslagerung der Kollektion während der Klosteraufhebung durch die Nationalsozialisten konnten ab 1960 durch jährliche Wechselausstellungen schwerpunktmäßig spezifische Teilbereiche des Graphikbestandes einem größeren Publikum bekannt gemacht werden.
Die Kooperation mit der Donau-Universität Krems ab dem Jahr 2002 erbrachte eine Übersiedlung aus dem Sebastianiturm und Archivtrakt in die mittelalterliche "Burg".
Die Grafische Sammlung ist nicht öffentlich zugänglich, sondern kann nur nach vorheriger Anmeldung für Studienzwecke benützt werden.


Das Musikarchiv des Stiftes Göttweig zählt zu den größten und bedeutendsten Musiksammlungen Österreichs:
Es umfasst ca. 10.000 Objekte aus der Zeit vom 17. bis zum späten 19. Jahrhundert, darunter ca. 5.000 Musikhandschriften, 2.500 Musikdrucke, 500 Schriften über Musik, über 600 Briefe von Musikern und Musikgelehrten, ferner Textbücher, Musikzeitschriften und historische Musikinstrumente.
Neben dem für die Kirchenmusik des Stiftes oder für den privaten Gebrauch der Patres "gewachsenen" Repertoire existieren umfangreiche Bestände aus den Nachlässen der Wiener Musiksammler Raphael Georg Kiesewetter (1773-1850) und Aloys Fuchs (1799-1853), darunter vor allem zahlreiche Kompositionen von Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, Joseph und Michael Haydn sowie Wolfgang Amadeus Mozart und Felix Mendelsohn-Bartholdy.
Kataloge:
Band I: Friedrich Wilhelm Riedel, Der Göttweiger Thematische Katalog von 1830, Faksimile der Originalhandschrift, München-Salzburg 1979; dazu ein Kommentarband mit quellenkundlichen Bemerkungen und Register.
Band II: Nicht im Katalog von 1830 verzeichnete Manuskripte publiziert
als vorläufiger Katalog von Prof. Bernhard Janz:
Als PDF zum Download verfügbar.
derzeit in Vorbereitung:
Band III: Musikdrucke
Band IV: Schriften zur Musik (gedruckte Bücher, Manuskripte, Briefe, Zeitschriften, Libretti)
